Kantabrien – das grüne Spanien, so lautet der Slogan. Das grüne Spanien, das offenbar kaum deutsche Camper kennen. Auf unserer Tour durch die nordspanische Provinz zwischen dem Baskenland und Asturien sind wir kaum mal Landsleuten begegnet. Spanische Urlauber aus Madrid oder Bilbao dagegen schätzen die Region, die abwechslungsreich ist wie kaum eine andere: Morgens eine Schneeballschlacht in den Picos de Europa, nachmittags Baden im Meer – beides nur wenige Kilometer voneinander entfernt. In der sanften Hügellandschaft des Naturparks Oyambre wandern, am nächsten Tag ein Bummel durch die Altstadt von Santander, der Hauptstadt Kantabriens.
Campingplätze gibt’s in der Region jedenfalls genug, 45 insgesamt. Am allerbesten haben uns die kleineren, persönlich geführten Camps im Landesinnern gefallen: Camping La Viorna mit grandiosem Blick zu den Picos de Europa zum Beispiel oder der liebevoll gestaltete Camping El Molino de Cabuerniga, auf dem die Chefin sogar täglich für frische Rosen an den Waschbecken sorgt.
Vielleicht liegt es am Wetter, dass deutsche Camper Kantabrien bisher ignorieren. Klar, es regnet gelegentlich, sonst wäre die Landschaft wohl nicht so grün. Dafür wird’s hier nicht so superheiß wie im Süden. Maximal 28 Grad, an der Küste weht dazu oft ein frischer Wind – bei solchen Temperaturen lässt es sich gut wandern, radfahren oder eins der hübschen Städtchen besichtigen.
Am schönsten ist es in Kantabrien im Frühsommer, wenn zahlreiche Blumen blühen und das Meer schon warm genug zum Baden ist. Oder im Herbst, wenn sich die Eichen, Buchen und Kastanien in den Wäldern zu färben beginnen und man immer noch im Meer baden kann, auf jeden Fall mit den Füßen.
Nicht zu vergessen die weltberühmte Altamira-Höhle in Santillana bei Santander – eine von rund 700 Höhlen in Kantabrien. 14 davon sind bemalt, zehn als Weltkulturerbe ausgezeichnet und 200 kann man besichtigen. Es gibt also viel zu entdecken in Kantabrien – auf 2.000 Meter Höhe, auf Meeresniveau und im Untergrund.