> Schloss-Camping in Frankreich

Leben wie bei Königs

01.08.2017
Text: → | Bild: Peter Allau, Les Castels

Camping im Adelsstand. „Les Castels“, die Vereinigung von Schlossherren, die ihren noblen Grundbesitz auch der Freilufthotellerie zur Verfügung stellt, bietet neben festen Unterkünften auch jede Menge Komfort-Standplätze für Caravaner und Reisemobilisten.

Atemberaubende Panoramen, Komfortplätze für Caravaner, herrschaftliche Anwesen – Camping am Schloss. Die Standorte sind Ausdruck eines bewahrten Erbes mit historischen Stätten, in denen hundertjährige Bäume gedeihen, wo das Wasser friedlich plätschert und das Wort „malerisch“ zutreffend ist. Camping am Schloss hat sich von einer anfangs visionären Bewegung zu einem festen Bestandteil des europäischen Freilufttourismus gemausert.

Alles begann im Jahre 1959 mit der Gründung der Vereinigung „Les Castels“ durch Georges Pillet. Als sich der französische Adel kaum mehr im Stand sah, die noblen Familiengüter zu unterhalten, kam Pillet mit der rettenden Idee. Der Immobilienverwalter öffnete die Anwesen nicht nur dem Publikum, sondern auch der Freilufthotellerie. Daraus entstand die Vereinigung „Les Castels“.

Zunächst waren es 24 Schlossherren, die sich unter demselben Banner zusammenschlossen und somit die erste Union unabhängiger Campingplätze gründeten, die erste Freiluft-Hotelkette mit den Grundwerte-Rahmen Höflichkeit, Komfort und Ruhe.

Im Jahre 2017 zählt die Familie der Castels 36 unabhängige Eigentümer aus Leidenschaft, die ihre Domänen dem Freiluft-Tourismus zugänglich gemacht haben. Nach wie vor steht bei den Castels der familiäre und herzliche Empfang im Vordergrund.

Seit Anfang der 90er Jahre gehören zu Les Castels auch Campingplätze mit einer besonderen geografischen Lage. „Eine alte Architektur“ ist nicht mehr obligatorisch. Auf den Campingplätzen werden Wasserparks angelegt, um den neuen Erwartungen der Gäste gerecht zu werden.

Seit sechs Jahren lenkt Régis de Lussac, Besitzer des „Parc de Fierbois“, als Präsident die Geschicke von Les Castels. Unter seiner Ägide bekam die französische Lebenart noch mehr Gewicht.

Dass gutes Essen in Frankreich einen besonderen Stellenwert genießt, ist nichts Neues. Die Castel Campings legen jedoch großen Wert darauf, die französische Küche weiterzugeben und vorwiegend mit lokalen und saisonalen Produkten zu arbeiten. Einige Camps unterhalten eigene Gemüseärten, die die Speisekarte in ihren Restaurants bestimmen. Bei anderen fischt man die Forellen selbst oder man hilft bei der Apfelernte, beim anschließenden Pressen und verkostet das Resultat vor Ort. Aber auch Olivenöl-Degustationen aus eigener Produktion, Hilfe bei der Weinlese oder die Teilnahme an Kochkursen bringen Campinggäste den lokalen Spezialitäten näher.

Um die außergewöhnlichen Naturlandschaften zu schützen, haben sich die Castel Campings dem Label „Le Clef Verte“ verschrieben, das die Fondation d’Education à l’Environment (FFE) kontrolliert und verleiht. Das Label steht für Betriebe, die sich für Umweltschutz und nachhaltige Entwicklung engagieren und orientiert sich am internationalen Standard.

Respekt vor dem Erbe und Liebe für die Umgebung – die Castel-Philosophie zielt nicht auf die Vorgabe eines Modells, sondern vielmehr auf den Erhalt der Authentizität ab.

Andere an seinem Erbe teilhaben zu lassen, bedeutet nicht nur Freude, sondern auch Verantwortung sowie die Aufgabe, dies an kommende Generationen weiterzugeben. Jeder Gast ist somit Bestandteil einer gemeinsam erlebten Geschichte.

Von den 36 Anlagen tragen heute zehn Campingplätze vier Sterne und 26 fünf Sterne. Alle entsprechen ausnahmslos der Vereinbarungsverpflichtung Qualitäts-Camping. Dies gilt ebenfalls für die Größe der Standplätze – mindestens 100 Quadratmeter. Schließlich soll auch die Intimsphäre eines jeden Gastes gewahrt bleiben.

Redaktion
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