> Camping in Norwegen

Im Land der Fjorde

13.10.2016
Text: → | Bild: Fotolia

Viele Wege führen nach Norwegen. Auto, Wohnmobil, Bus, Bahn, Flugzeug, Schiff – alles ist möglich. Bei Camping-Fans am beliebtesten, weil am bequemsten, ist sicher die Anreise mit einer der zahlreichen Fähren.

Die meisten Fähren nach Norwegen starten von dänischen Häfen, allen voran Hirtshals. Fjord Line beispielsweise bietet von dort aus gleich mehrere Verbindungen an: Für alle, die nach Ost- oder Mittelnorwegen reisen möchten, eventuell auch mit einem Abstecher in die Hauptstadt Oslo, bietet sich die Verbindung Hirtshals – Langesund an. Für den Bereich Südnorwegen ist die Verbindung nach Kristiansand ideal. Hier bietet Fjord Line die schnellste Überfahrt an – die Überfahrt mit der Fjord Line Express dauert gerade einmal 2 Stunden 15 Minuten. Ebenso angeboten werden Fährpassagen nach Stavanger und Bergen – ideal für Reisende, die bequem nach Westnorwegen gelangen möchten.

Wer seinen Urlaub gern in Norwegen verbringt, legt meist großen Wert auf Naturnähe. Und genau aus diesem Grund ist das Campen unter Norwegen-Urlaubern so beliebt. Natürlich können Camper in Norwegen einfach nur reisen, ausspannen und die himmlische Ruhe genießen – wer jedoch auch etwas mehr erleben möchte, dem bieten sich im hohen Norden eine ganze Reihe attraktiver Freizeitaktivitäten an: Klettern, Angeln, Kanufahren, Wandern, Mountainbiking.

Für Camper Pflicht: die Camping Key Europe (CKE). Sie wurde gemeinsam von führenden Automobilclubs (ADAC und ANWB) und skandinavischen Campingverbänden entwickelt. Inhaber dieser Karte erhalten auf vielen europäischen Campingplätzen – also auch in Norwegen – verschiedene Rabatte und Sonderleistungen. Sie gewährt zügiges Ein- und Auschecken auf Campingplätzen, zudem bietet sie eine Unfallversicherung für den Inhaber und Familienmitglieder während des Aufenthaltes auf dem Campingplatz. Außerdem besteht die Möglichkeit, Vergünstigungen beim Besuch vieler touristischer Sehenswürdigkeiten sowie bei der Buchung von Fährtickets zu erhalten. Der ADAC stellt diese Karte exklusiv für seine Mitglieder aus. Sie kostet zwölf Euro und gilt jeweils für das aktuelle Kalenderjahr.

Das „wilde Campen“ erfreut sich unter Norwegen-Reisenden großer Beliebtheit. Allen, die etwas mehr Komfort wünschen, oder die mehrere Tage oder Wochen an einem Platz verweilen möchten, bietet sich natürlich auch die Möglichkeit, auf einem oder mehreren der rund 800 Campingplätze in Norwegen einzukehren. Diese Plätze fügen sich meist harmonisch in die umgebende Landschaft ein, sodass dort ebenfalls ein naturnahes und entspanntes Campen möglich ist, man gleichzeitig aber auch in den Genuss von sanitären Einrichtungen, Koch- und Einkaufsmöglichkeiten kommt. Wer als Camper die Nähe zu größeren Orten wünscht, wird in Norwegen ebenfalls fündig.

Das wichtigste Gesetz, das beim Campen in Norwegen zum Tragen kommt, ist das Jedermannsrecht (norw. Allemannsretten). Dieses ist seit 1957 im „Gesetz über das Leben im Freien“ im norwegischen Gesetz verankert und regelt unter anderem das so genannte „Wildcamping“. Dieses traditionelle Recht gilt in ganz Norwegen und erlaubt sowohl Einheimischen als auch Besuchern abseits von Campingplätzen ein Zelt aufzustellen. Das Zelten sowie das Übernachten unter freiem Himmel ist auf offenem Land überall erlaubt, solange man einen Abstand von mindestens 150 Meter zum nächsten Haus oder zur nächsten Hütte einhält. Auf Parkplätzen und bewirtschafteten Feldern darf nicht gezeltet bzw. übernachtet werden, dasselbe gilt für „eingezäuntes Land“ – es sei denn, man hat die Erlaubnis hierzu vom Landeigentümer erhalten. Eine Erlaubnis ist ebenfalls erforderlich, wenn man länger als zwei Nächte an einer Stelle bleiben möchte. Dies gilt jedoch nicht für das Zelten in den Bergen oder an anderen abgelegenen Orten.

Redaktion
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