> Camping in Höxter

Am Weserwasser

26.04.2022
Text: Claus-Georg Petri | Bild: Tourist-Information Höxter

Lebendige Kleinstadt mit Geschichte: Höxter im Weserbergland, eine der ältesten Städte Norddeutschlands, bietet einen Teil des UNESCOWeltkulturerbes. Und heißt Camper herzlich willkommen.

Wasser gehört hier einfach dazu. Das bemerken Camper, die in Höxter Quartier beziehen, ganz schnell. Denn das Wesercamp trägt die Nähe zum Fluss im Namen und das zu Recht. Hochwasser will man hier nicht haben. Aber ein Fahrrad. So gerüstet, lässt sich die Stadt mit ihren 28.500 Einwohnern am andern Ufer vom rollenden Zuhause aus sehr einfach erobern.

Von hier sind es gerade mal 1.200 Meter bis zum historischen Rathaus am Brückenmarkt. Es steht am Kreuzungspunkt zweier Fernhandelswege und wurde erstmals 1351 urkundlich erwähnt – obwohl seine Wurzeln bis in die Mitte des 12. Jahrhunderts zurückreichen. Damit gehört es zu den ältesten Rathäusern in Nordwestdeutschland. Und es hat noch einen Vorgängerbau.

Markant: Das Historische Rathaus steht auf dem Kreuzungspunkt zweier uralter Handelsstraßen.

Kein Wunder, tritt doch Höxter schon anno 823 als „villa hucxori““ ins Licht der schriftlichen Überlieferung. Noch heute prägen einige der bedeutendsten Gebäude der Weser-Renaissance die historische Altstadt. Wahrzeichen der Stadt ist die evangelische Kilianikirche. Dieser älteste Kirchenbau der Stadt wurde schon im frühen 12. Jahrhundert errichtet. Tipp: Auffällig sind die unterschiedlich hohen Türme. Der nördliche ist 48 Meter hoch, hingegen erreicht der südliche, er diente einst als Wachturm und städtisches Archiv, gerade mal 45 Meter.

Dass auch hier die Ursprünge deutlich älter sind, zeigte sich im Jahr 1961: Sanierungsarbeiten entdeckten Arbeiter die Grundmauern eines älteren Bauwerkes unter der Kirche. Archäologen datierten das rechteckige Gotteshaus auf die Zeit um das Jahr 800.

Tipp: Im Forum Jacob Pins im Ziehlbergschen Hof, einem früheren Corveyer Lehnshof aus dem 13. Jahrhundert, erleben Gäste sorgfältig restaurierte Bausubstanz eines Adelshofes der Weser-Renaissance. Das Museum widmet sich jedoch in erster Linie dem jüdischen Künstler Jacob Pins, der mit seinen Holzdrucken weltweite Anerkennung erreichte. Zu sehen sind wechselnde Ausstellungen, kulturelle Veranstaltungen und eine Ausstellung zum jüdischen Leben in Höxter.

Bildergalerie

Einzigartig ist besonders der Besuch im Kloster Corvey. Die Ursprünge der Benediktinerabtei reichen zurück bis ins Jahr 815. Von hier gingen wichtige Impulse für die politisch-religiösen Prozesse in weiten Teilen Europas aus. Sichtbares Zeichen der seit 2014 zu den UNESCOWelterbestätten gehörenden Gebäuden ist das bald 1.200 Jahre alte und einzige, nahezu vollständig erhaltene karolingische Westwerk. Die barocke Kloster- und heutige Schlossanlage beherbergt außer Kreuzgang und Kaisersaal die Fürstliche Bibliothek, eine der größten Privatbibliotheken mit mehr als 70.000 Bänden.

Übrigens hat Höxter ein Erbe deutscher Geschichte. Von Fallersleben liegt hier begraben. August Heinrich Hoffmann, wie der Dichter des Deutschlandliedes mit bürgerlichem Namen hieß, starb 1874 im Alter von 75 Jahren im Schloss Corvey. Er wurde in Anwesenheit von Hunderten Trauergästen neben seiner Frau auf dem kleinen Friedhof bei der ehemaligen Corveyer Abteikirche beigesetzt.

Nach dem Kulturprogramm in Höxter lockt das Weserbergland mit seiner wunderschönen Flusslandschaft und den bewaldeten, sanft geschwungenen Hügeln. Hier kommen wieder Wanderschuhe zum Einsatz – oder besser noch: das Fahrrad.

Wie wäre es mit einer Abkühlung nach einer gemütlichen Radtour auf dem Weser-Radweg? Der führt direkt an der Freizeitanlage Höxter-Godelheim vorbei, einem Paradies für Wasserratten. Der frei zugängliche Badesee befindet sich unweit der Innenstadt von Höxter und bietet Badespaß pur: Weitläufig und gepflegt zieht sich ein feiner Sandstrand am flachen Ufer entlang. Auf der Seeterrasse und an der Strandbar „Strandgut“ locken Speis und Trank.

Und wer es 2022 nicht schafft, Höxter zu besuchen, der kommt einfach 2023. Dann richtet die Stadt an der Weser die Landesgartenschau in Nordrhein- Westfalen aus. Das Konzept sieht vor, Stadt, Weser und die Welterbestätte neu miteinander zu verbinden, also einzigartige Kulturschätze, spannende Geschichte und malerische Blumenkunst. Außer typischen Gartenanlagen sollen dann auch 1.200 Jahre Geschichte der Stadt Höxter und der Welterbestätte Corvey präsentiert werden.

Camping in Höxter: Wesercamping

Sportzentrum 4
37671 Höxter
Tel.: 05271/2589,
info@wesercamping-hoexter.de
www.wesercamping-hoexter.de

Das ganzjährig geöffnete Wesercamping Höxter
liegt auf ebenen Wiesen am gegenüberliegenden
Flussufer der Weser und bietet moderne
Sanitäreinrichtungen und großzügige Stellplätze.

Im Gebäude der Rezeption befinden sich ein Kiosk und ein Bistro mit schattigem Biergarten. Restaurants und Supermärkte liegen fußläufig in Richtung Stadtmitte.

Der Platz bietet 90 Stellplätze für Touristen, hat eine Badestelle, einen Kanuverleih und vergibt zudem Angelkarten an Sportfischer. Für Bootsbesitzer gibt es eine platzeigene Slipanlage sowie einen Bootssteg. Kostenfreier Eintritt im gegenüberliegenden Freibad. Auf der Anlage gibt es einen großen Kinderspielplatz. Hunde sind erlaubt.