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Ist klein groß genug?

23.04.2019
Text: → | Bild: Hersteller

Der Trend zum Wohnen auf wenigen Quadratmetern kommt eigentlich aus Amerika. Aber auch in Deutschland findet die Tiny-House-Bewegung immer mehr Anhänger. Aber sind sie ein Ersatz für den Caravan?

Wörtlich übersetzt bedeutet Tiny House etwa so viel wie „winziges Haus“. In den USA wird der Begriff sowohl für Immobilien wie auch für Häuschen auf Rädern verwendet. In Deutschland versteht man unter einem Tiny House üblicherweise eine auf einem Fahrgestell aufgebaute und damit mobile Hütte. In den USA mag das Leben in Tiny Houses noch halbwegs problemlos möglich sein, in Deutschland mit seiner überbordenden Bürokratie ist es hingegen nicht ganz so einfach, denn noch verhindern hierzulande Bauvorschriften zumindest bei den eher stationären Tiny Houses eine größere Verbreitung.

Etwas anders sieht das bei den Häuschen auf Rädern aus: Sie müssen nur die Anforderungen der Zulassungsbehörden und der Straßenverkehrsordnung erfüllen und laufen dann als Anhänger bis 3,5 Tonnen.

Ein Tiny House verfügt über ein hochwertiges Bad, ein großes Bett, oft im Dachgeschoss, sowie eine kleine Küche. Eine Sitzgruppe rundet das hochwertige Interieur, zumeist aus edlem Holz, ab. Um auch bei jedem Wetter der Natur ganz nah zu sein, gibt es oft eine zusätzliche ausklappbare, überdachte Veranda. Oft versorgt eine Gastherme das Häuschen mit Warmwasser und Wärme, aber auch Holzöfen kommen zum Einsatz.

Wichtig ist eine solide Statik für den Betrieb auf der Straße. Peter L. Pedersen, Geschäftsführer der Rolling Tiny House GmbH in Neumünster, kennt den Hintergrund: „Der Kunde nimmt unkalkulierbare Risiken durch nicht ordnungsgemäß berechnete Konstruktionen in Kauf. Zudem werden leider immer noch viele Eigenbauten auf Holzrahmen gebaut, bei denen sich die Verschraubungen durch die Vibrationen auf der Straße lösen können. Das beeinflusst dann die allgemeine Statik und erhöht das Risiko bei Sturm.“

Fazit

Mobile Tiny Houses sind eher Wohnung als Wohnwagen. Eine Alternative zu einem Reisecaravans werden sie wohl nicht. Für Saison- und Dauercamper sind sie aber eine Überlegung wert. CCC stellt sieben Hersteller exemplarisch vor. Die Preise starten bei 30.000 Euro.

Bildergalerie

Wer sich einen umfassenden Einblick in die deutsche Tiny-House-Szene verschaffen will, sollte sich die Webseite www.tiny-houses.de verinnerlichen. Dort stellt Bauberaterin Isabella Bosler Objekte verschiedener Hersteller vor: „Angesichts der demographischen Entwicklung, den tendenziell weniger üppigen Finanzressourcen in Privathaushalten und der ungewissen wirtschaftlichen Entwicklung im Land, könnte das Thema auch in unserer Gesellschaft interessant werden.“

Redaktion
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