> Eriba Nova GL 545 Komfort Arktis

Das Beste oder nichts

14.01.2015
Bild & Text: Volker Stallmann

Der neue Nova will alles können und das perfekt. Was sagen die Test-Profis von Camping, Cars & Caravans dazu?

Der nahezu komplett neu entwickelte Eriba Nova kommt 2015 wieder in zwei Versionen aus Bad Waldsee. Während sich der Nova SL eher klassisch-stilvoll im Trentino-Birnbaum-Dekor mit warmen Rottönen und Rahmenklappen zeigt, bedient der getestete GL mit dem helleren Holzdekor Legno Lombardo eher den Mainstream-Geschmack. Die Grundausstattung ist standesgemäß: Dreiflammkocher mit automatischer Zündung, Dometic Smart-Tower-Kühlschrank mit 146 Liter Volumen, Einsäulentischfuß mit verschiebbarer Tischplatte, Thetford-Banktoilette mit integriertem Spülwassertank und Füllstandsanzeige.

Der GL-Aufbau ist mit seinen vorgehängten Fenstern und einer normalen Bodenplatte einfacher als jener im SL mit holzfreiem GfK-Boden, der leichter sein soll, und Rahmenfenstern. Dafür ist der GL allerdings spürbar günstiger. Der im Profitest untersuchte mittelgroße Zweipersonen-Wagen Nova 545 steigt als GL mit 24.490 Euro ein, als SL würde er 27.990 Euro kosten. Das gleicht der Testwagen mit dem Arktispaket für 3.500 Euro aus. Es beinhaltet eine Alde-Warmwasserheizung inklusive Fußbodenheizung, einen isolierten Unterflur-Abwassertank, Winterabdeckungen für Bug und Kühlschrankgitter und eine Gasumschaltanlage samt Eis-Ex, Fernanzeige und Crash-Sensor. Außerdem ist auch das knapp 800 Euro teure Komfortpaket mit Bigfoot-Stützen, Deichselabdeckung, Tür mit Abfalleimer, Fenster und Fliegenschutz, Zusatzsteckdosen und Frischwassertankanzeige installiert. Mit weiteren Extras wie der Auflastung, der ausziehbaren Trittstufe, Der SL-Sitzgruppe, dem TV-Halter, der Radio-Vorbereitung und der Ambientebeleuchtung kommt unser Testwagen auf 31.795 Euro.

Der Nova bietet mit dem Pual-Aufbau, der keine Feuchtigkeit aufnimmt, weiterhin ein Alleinstellungsmerkmal, das gute Voraussetzungen in Sachen Dauerhaltbarkeit schafft. Glattblech sieht immer nobel aus, doch zeigt es auch jede kleine Welle gnadenlos auf, wenn man genau hinsieht.

„Insgesamt wirkt der Nova aber wie aus einem Guss. Unter den breiten Kantenprofilen quillt zum Beispiel nicht das kleinste Bisschen Dichtmasse vor – dem Nova-Aufbau sieht man die Qualität an“, schwärmt Karosseriemeister Rudi Stahl. Er weiß um die Vorzüge des Eriba-Aufbaus und begutachtet gleich die ungewöhnliche Kederschiene über der Deichselkastenklappe. Hier lässt sich die Winterabdeckung für die untere Frontpartie einziehen. „Gute Idee, so bleibt der Flaschenkasten schnee- und eisfrei.“ Der Gaskastendeckel selbst schwingt an seiner Scherenmechanik leicht nach oben und gibt den großen Zugang zum aufgeräumten und gut abgedichteten Flaschenkasten frei.

Hinter den neuen, gerade über die ganze Aufbauunterkante laufenden Schürzen verschwinden das Chassis und die unter dem Wagen verbaute Technik. Die Kurbelstützen sind hinter dem geteilten, gut an die Schürzen angepassten Heckleuchtenträger leicht erreichbar, vorn hat die Bugmaske Öffnungen für die Kurbel.

Der Nova besteht den Rundgang außen um den Wagen sicherheitstechnisch erwartungsgemäß ohne Beanstandung. Kantenradien und die vorgeschriebene Beleuchtung sind in Ordnung.

Im Wagen fallen TÜV-Ingenieur Roman Heinzle sofort die beiden Bodenklappen auf. „Frisch und Abwassertank unter dem Wagen, isoliert und beheizt? Das ist ja mal richtig aufwendig gemacht und perfekt auf Wintereinsatz ausgelegt.“ Im Testwagen ist auch die Heizung für tiefe Temperaturen optimiert. „Warmwasser statt Warmluft, mit mehreren Regelkreisen und separat gesteuerter Fußbodenheizung, viel mehr kann man für den Winter kaum erwarten.“

Die Steuerung der gesamten Technik ist in unterschiedlichen Paneelen über der Tür installiert. „Praktisch platziert ist es ja, aber man könnte das schöner lösen.“ Bei Roman Heinzle punktet der Nova GL 545 dennoch mit weiteren guten Details wie der komplett in LED ausgeführten Beleuchtung, reichlich Steckdosen und einer Ambiente-Beleuchtung, sodass er den Nova top bewertet.

Das aktuelle Mobiliar im Nova GL Legno Lombardo sieht mit seiner ausgeprägten Maserung edel aus. Auch wenn das natürlich reine Geschmacksache ist, die Gestaltung des Mobiliars ist durchweg einheitlich und gelungen. Hier und da könnten die Fronten noch besser eingestellt sein, aber allgemein ist der Nova innen sehr gut konstruiert und verarbeitet. Man sieht kaum Verbinder oder Verschraubungen und nirgends bleibt der Blick an verspringenden Kanten hängen.

„Das Platzangebot im Nova 545 ist schon fast fantastisch“, findet Wohntesterin Christiane Eckl. Da zahlt sich der 2,40 Meter breite Aufbau aus.

Auch die große Küche beeindruckt. „Das ist ein super Herd, auf den auch ein großer Topf locker draufpasst und Stauraum gibt es jede Menge in Auszügen und Schränken.“ Neben dem Herd ist genug Arbeitsfläche und selbst für eine Kaffeemaschine gibt es Platz. Gegenüber der Küche ist der 146 Liter fassende Kühlschrank perfekt erreichbar eingebaut.

Das Bett im Heck ist mit fast 150 Zentimetern ansehnlich breit und dank seiner Kaltschaummatratze auch mit eher einfachem Lattenrost komfortabel.

Den Badbereich machen dunkle Bambus-Stäbchen-Design-Elemente sehr schick. Mit Banktoilette, Papierhalter, Handtuchtrockner, separatem Waschbecken, Ablagen und Schränken ist das Nova-Bad praktisch eingerichtet.

Der Nova GL 545 zeigt – verglichen mit den Herstellerangaben – auf der Waage nur ein leichtes Übergewicht. Mit der satten Auflastung auf 1.900 Kilogramm hat er ohnehin reichliche Zuladungsreserven von 342 Kilogramm brutto. Mit vollem Gas- und Wasservorrat bleiben davon immer noch gut 250 Kilogramm, das sollte zweien auch auf langen Trips im Winter reichen.

Infobox

Den vollständigen Profitest lesen Sie in der Ausgabe 01/2015 von Camping, Cars & Caravans.

Redaktion
Volker Stallmann
Seit September 1998 ist Volker Stallmann Teil der CCC-Redaktion und zuständig für Caravan- und Autotests.
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