> Ablenkung am Steuer

Smartphone brisanter als Alkohol

03.12.2018
Text: Redaktion/DEKRA | Bild: DEKRA

Gefährlicher Blindflug: Immer mehr Fahrer lassen sich durch das Smartphone ablenken.

Ablenkung wird zu einem immer größeren Problem für die Verkehrssicherheit. Dies zeigt eine Untersuchung aller tödlichen Unfälle des Jahres 2017 durch das Innenministerium Baden-Württemberg. Ergebnis: Bei mehr als 17 Prozent der Unfälle war ein Beteiligter durch sein Smartphone abgelenkt. Damit spielt Ablenkung durch das Mobiltelefon als Unfallursache eine weit größere Rolle als beispielsweise Alkohol am Steuer.

Viele Autofahrer nutzen Handy am Steuer

Auch andere Zahlen belegen, dass viele Autofahrer leichtfertig mit dem Ablenkungsrisiko durch das Handy umgehen. Einer Forsa-Umfrage im Auftrag von DEKRA zufolge nutzen 55 Prozent aller Autofahrer, die ein Mobiltelefon besitzen, dieses zumindest hin wieder am Steuer. Nach Ansicht der Experten von DEKRA eine höchst riskante Leichtfertigkeit: Wer sich bei Tempo 50 am Steuer nur drei Sekunden von seinem Smartphone ablenken lässt, legt mehr als 40 Meter im Blindflug zurück.

Unfallursache Smartphone

Was bei Ablenkung am Steuer passieren kann, zeigten auch Tests der Unfallforscher von DEKRA auf einem Verkehrsübungsplatz, bei denen Autofahrer mit 30 km/h fuhren und gleichzeitig ihr Handy bedienten. Auf einen Ball, der plötzlich auf die Straße rollte, reagierten viele Testpersonen überhaupt nicht. Andere bemerkten außerdem ein rotes Ampelsignal nicht. Ein Problem, das übrigens nicht auf die jüngeren Autofahrer beschränkt ist. Schon mehr als die Hälfte der 45- bis 59-Jährigen (54 Prozent) nutzt das Handy beim Autofahren. Bei den Jüngeren sind es 85 Prozent.

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