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Günstiger Einstieg?

28.04.2019
Text: Redaktion/DCHV | Bild: Volker Stallmann

Insgesamt 147.442 gebrauchte Caravans und Reisemobile wechselten 2018 den Besitzer, ein Plus von 6,2 Prozent.

Der Markt für Caravans und Reisemobile in Deutschland boomt. Dabei sind nicht nur neue Freizeitfahrzeuge gefragt. Auch gebrauchte Caravans und Reisemobile erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Laut Auswertungen des Deutschen Caravaning Handels-Verbandes (DCHV), basierend auf den Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes, erreichten die Besitzumschreibungen im Jahr 2018 einen neuen Höchststand. Insgesamt 147.442 gebrauchte Freizeitfahrzeuge wechselten den Besitzer, das entspricht einem Zuwachs von 6,2 Prozent. Worauf beim Kauf eines gebrauchten Freizeitfahrzeugs zu achten ist, weiß der Deutsche Caravaning Handels-Verband. Von den 147.442 Besitzumschreibungen im Gesamtjahr 2018 entfielen übrigens rund 52 Prozent auf Caravans.

Rat des Fachmanns

Besonders für Einsteiger wird das vielfältige Angebot gebrauchter Freizeitfahrzeuge schnell unübersichtlich. Orientierung gibt hier eine ausführliche Beratung beim Fachhändler, der zudem auch mit Gewährleistung und Service rund um den gebrauchten Caravan dienen kann. Aber auch bei einem Kauf aus privater Hand lohnt es sich die Expertise des Caravaning-Fachhändlers zu nutzen und ein Gutachten über Wert und Zustand des begehrten Fahrzeuges erstellen zu lassen.

Da ein Caravan keinen Tacho hat, muss die Fahrleistung auf Treu und Glaube übermittelt werden. Kritische Mängel am Chassis können vor allem an der Bremsanlage zu finden sein. Abgenutzte Beläge, schlecht eingestellte Bremsen oder schwergängige Bremsgestänge müssen rechtzeitig erkannt werden. Mit den selbstnachstellenden Bremsen bei neueren Gebrauchten sollte die Mängelquote hier in Zukunft etwas sinken, aber auch hier will die Bremse überwacht sein, den Schmutz setzt ihr trotzdem zu.

Aufmerksamkeit ist auch der Auflaufeinrichtung und der Stabilisierungseinrichtung zu schenken. Hier können defekte Teile aber schnell getauscht werden. Beachtung sollte auch der Bereifung zukommen. Das Alter der Reifen (DOT) wegen Tempo 100, ungleiches Profil wegen falscher Spur oder Sturz und Unwucht wegen Stand- oder Bremsplatten sind zu prüfen. Alles kann später nerven, ist vor dem Kauf aber meist schnell bereinigt.

Der Nase nach

Wirklich entscheidend für den Wert eines gebrauchten Wohnwagens ist die Qualität des Wohnraums. Kondenswasser durch mangelnde Lüftung oder kleine Undichtigkeiten können den Aufbau mit den Jahren schädigen. Wenn es im Caravan muffig riecht, Finger weg. Den Dichtungen um Fenster und Durchbrüche gilt daher besondere Aufmerksamkeit. Auch die Duschwanne im Bad sollte auf Risse und Beschädigungen untersucht werden. Durch sie kann Nässe an den Unterboden gelangen. Zeigt sich schon Schimmelbildung im Innenraum, ist eine Beseitigung der Schäden meist nicht mehr rentabel.

Ein gründlicher Blick unter den Caravan prüft den Zustand des Unterbodens des Wohnaufbaus. Ist bis hierhin alles einwandfrei, bleibt noch die Funktionsprüfung der elektrischen Installation, der Gas- und Wasseranlage sowie der zahlreichen Scharniere, Auszüge und Schlösser an den Möbeln. Hier können sich Reparaturarbeiten durchaus noch lohnen.

Genug Zeit einplanen

Für den Kauf eines gebrauchten Freizeitfahrzeugs sollten sich Interessenten folglich viel Zeit nehmen. Und besonders Einsteiger sollten auf jeden Fall den Rat und die Bewertung bei einem Experten des Caravaning-Fachhandels einholen.

Infobox

Sie sind sich noch nicht sicher, ob ein gebrauchter Wohnwagen das Richtige ist? In unserem XL-Ratgeber zum Wohnwagen-Kauf klären wir unter anderem die Frage, für wen mieten, der Neu- oder Gebrauchtkauf oder gar das Sharing eines Wohnwagens in Frage kommt.

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